„Der ist ein Arzt, der das Unsichtbare weiss, das keinen Namen hat, keine Materie und doch seine Wirkung“ 

 

Paracelsus (1493-1541)

Die homöopathischen Arzneien

 

 

Die Verschreibung eines Therapeuten der nach den Regeln der Klassischen Homöopathie arbeitet unterscheidet sich grundsätzlich von der Abgabe eines homöopathischen Mittels durch den Drogisten oder den Apotheker.


Die Globuli in den Drogerien entstammen der Komplexhomöopathie, d.h. bestehen aus mehreren Mitteln in niedriger Dosierung (Potenz). Der Zweck dieser Mischungen ist die schnelle Hilfe für eine breite Bevölkerungsgruppe bei akuten und harmlosen Beschwerden. Oft helfen sie gut, aber mit der Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt ein oder die Symptome verschieben sich woanders. Bei längerer Einnahme können auch Nebenwirkungen (sog. Arzneimittelsymptome) auftreten. Streng genommen sind diese Mittel nicht homöopathisch im Sinne von „dem Zustand des Patienten ähnlich“ und dienen eher nach Art der konventionellen Medizin zur Linderung von einzelnen Symptomen.


Der Homöopath verschreibt ein einziges Mittel (*), welches die Gesamtheit der körperlichen, psychischen und emotionalen Symptome des Patienten umfasst. Dazu ist ein umfangreiches Gespräch mit dem Patienten nötig. Die Stärke (Potenz) des Mittels ist in der Regel auch um das Vielfache höher.

 

Wenn jemand keine Reaktion auf die Globuli aus der Drogerie hatte, heisst es nicht dass die Homöopathie bei ihm nicht wirkt. Das war keine Homöopathie, auch wenn per Gesetz "homöopathisches Mittel" auf der Verpackung stand. Lediglich das Herstellungsverfahren dieser Mittel entspricht den homöpathischen Vorschriften.

Für die Krankenkassenanerkennung benötigt ein Heilpraktiker / ein Arzt leider nur 500 Stunden Unterricht. Mit diesem geringen Wissen sind konstitutionelle Verschreibungen nur ein Glücksfall. Das "verwässert" den Ruf der Homöopathie. Ein fundiertes Wissen in Homöopathie bedarf mind. 3000 Stunden Unterricht und mehrere Jahre Praktika bei erfahrenen klassischen Homöopathen.

 

Seien Sie also vorsichtig: Nicht überall, wo Homöopathie drauf steht ist auch welche drin!

 

 

Ausgangssubstanzen der homöopathischen Mittel

 

Die Informationen auf den Globuli stammen von Pflanzen aus allen Kontinenten und Biotopen (auch aus solchen, die in der Pflanzenheilkunde bedeutungslos sind), Mineralien, Vulkanaschen, Wässern aus besonderen Quellen, Substanzen tierischen Ursprungs und Krankheitserregern.

 

Die Zubereitungsart, bei der die Information vom Stofflichen isoliert wird nennt man Potenzieren. Dabei wird in einem etwas komplizierten Verfahren die Substanz immer wieder verdünnt, bis sie in der Lösung nicht mehr vorhanden ist und darüber hinaus. Dabei wird das Heilprinzip von der Trägersubstanz isoliert und auf den Datenträger "Globuli" aufgetragen. Das ist wie wenn man (immaterielle) Musik auf eine leere (materielle) CD brennt. Der menschliche Organismus so zu sagen das Abspielgerät für diese "Heilmusik" und nutzt sie für die eigene Genesung.

 

 

 

 

 

 

 

 

(*) Es wird ein Mittel aufs Mal verordnet. Später, falls Stillstand in der Besserung erreicht wurde, folgt ein zweites Mittel usw. Wer die Mittel mischt hat nicht die Klassische Homöopathie gelernt und tappt mehr oder weniger im Dunklen nach dem Motto "Vieles zusammen mischen, irgend etwas wird schon wirken". Diese Therapeuten haben in dem 500-Stunden-Kurs gehört, dass es zu lange dauert, wenn man die Wirkung vom Einzelmittel abwarten will (ich habe auch einen solchen Kurs besucht, hätte mich aber danach nicht getraut, den Beruf auszuüben). Das Gegenteil ist aber der Fall, man muss nur wissen, was man tut. Die 500-Stunden-Therapeuten können nicht wissen, was letzendlich geholfen hat und ob eventuelle neue Symptome des Patienten nicht vielleicht auf die Wechselwirkung der gegebenen Mittel zurück zu führen sind. Das führt dazu, dass Nebenwirkungen nicht als solche erkannt werden. Diese werden mit weiteren Präparaten behandelt, womit der Therapeut den Patienten in die Abhängigkeit treibt. Gut für dem Umsatz, weniger gut für die Patienten.

Das kann man ruhig mit dem Medizinstudium vergleichen: nach 3 Monaten Studium und ohne Praktikum kann man die Studenten nicht auf kranke Menschen loslassen. In der Homöopathie wird es leider gemacht.